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30.11.2007 00:00

Unsere Schule bekommt einen Siegerschulhof

Schüler und Lehrer verbringen an einer Schule einen großen Teil ihres Tages. Somit ist sie ein Lebensort, der nicht zu unterschätzen ist. Doch vielfach vermitteln Schulgebäude und die dazugehörigen Schulhöfe keine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Graue Wände, rauer Asphalt, strenge Formen – Schüler und Lehrer suchen an vielen Schulen nach dem Unterricht schnell das Weite. Gegen dieses Bild eines Schulgeländes wollte die Kaufmannsschule ein positives Gegengewicht setzen.

Im Jahr 2007 gab es deshalb diesmal nicht nur das normale Frühlingserwachen, sondern die Verantwortlichen der Kaufmannsschule wollten auch dem Schulhof des Schulgebäudes am Neuer Weg unter dem Thema „Schule als Lern- und Erlebnisort“ zu einem Neustart verhelfen. So wurde in Zusammenarbeit mit der Leiterin des Fachbereichs Grünflächen, Doris Törkel, das Konzept für einen beschränkten Wettbewerb entwickelt und ein Landschaftsarchitekturbüro mit dem Management des Wettbewerbs beauftragt. Von zwölf beauftragten Landschaftsarchitekturbüros reichten zehn Entwürfe ein. Nach der Vorarbeit durch eine Jury, in der auch Schulangehörige vertreten waren, war es am 26. Oktober 2007 endlich soweit. Diese Form lieferten Mueller und Partner aus Willich. Und Form ist ein wichtiger Aspekt dieses Konzeptes. Die Ellipse ist dominierendes Element des neuen Schulhofes. „Die Architektur ist relativ streng, also setzen wir etwas Organisches entgegen“ bringt Wettbewerbsgewinner Wolfgang Mueller das Konzept seines Büros auf den Punkt.

Viele deutliche Veränderungen bringt das mit 5000 Euro honorierte Konzept. Ein deutliches Zeichen der Veränderung betrifft den Zugang zum Schulhof. Der altbekannte Eingang am Neuer Weg wird durch einen Zugang auf der Westparkstraße ersetzt. An diesen Eingang schließt sich eine allmählich absenkende Ellipse an, die einen Sog in die Schule erzeugen soll. Unsere Schulleiterin Frau Janßen-Schaffrath erhofft sich „mehr Schüler auf den Schulhof zu ziehen.“ Dieser Effekt ist auch deshalb notwendig, seit Schulgelände rauchfreie Zone sind. Viele Schüler drängen seit diesem Zeitpunkt auf den Neuer Weg, was zu Problemen mit der Nachbarschaft geführt hat. Doch dieses Problem soll nach der Schulhofumgestaltung der Vergangenheit angehören. Um die Schüler auf den Schulhof zu ziehen, sollen ihnen auch viele Möglichkeiten des Zusammentreffens gebeten werden. Deshalb werden über den ganzen Schulhof verteilt Sitzgelegenheiten geschaffen, die zum Zusammentreffen einladen, aber auch einen zusätzlichen Lernort bieten. Auch für kulturelle Veranstaltungen bietet unser zukünftiger Schulhof einen zusätzlichen Rahmen, denn ein Holzdeck kann sowohl als Sitzfläche und auch als Bühne benutzt werden. Und Veranstaltungen in unserer Aula können Rollstuhlfahrer nun auch ohne Probleme erreichen, denn eine Rollstuhlrampe macht ihnen den Weg frei.

Auch die Natur hält in unserer Schule Einzug, denn die beiden Atrien unserer Schule werden neu begrünt, unter anderem durch einen Bambuswald.

Mit der Schulhofumgestaltung erstrahlt unsere Schule auch abends in neuem Licht, denn Mueller und Partner verhelfen dem Schulhof auch zu einem neuen Lichtkonzept. Alle weiteren Änderungen können Sie den beigefügten Bildern entnehmen.

Im Herbst 2008 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein. Schüler und Lehrer haben dann, neben den üblichen Gründen, einen gewichtigen Grund um am Lern- und Lebensort Schule gerne länger zu verweilen. Die Einweihung des Schulhofes im nächsten Jahr wird dann einen glanzvollen Schusspunkt für das leider auslaufende Projekt der selbstständigen Schule liefern. „Noch nie hatten wir so viel Freiheit, unsere Schule sinnvoll weiter zu entwickeln“ zieht unser stellvertretender Schulleiter Herr Schaffrath sein Fazit. Sicherlich wird der neue Schulhof ein optisch und ästhetisch deutliches Zeichen für die Erfolge des Projektes selbstständige Schule sein. Dies zeigt sich auch darin, dass mit dem Budget der Selbstständigen Schule und Mitteln unseres Fördervereins die Finanzierung des Projektes bereits geklärt ist. So erwarten wir alle die Ernte des Frühlingserwachens 2007 im nächsten Herbst, durch die wir einen Lern- und Erlebnisort erhalten, der auch ein Lebensort für Schüler und Lehrer ist, an dem sie gerne lernen, lehren und leben werden.

Lars Schicht