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09.05.2012 00:00

Jochen Butz auf den Spuren des „Strukturwandels in Krefeld“

Im 125. Jahr des Bestehens der Kaufmannsschule haben wir es uns zur Aufgabe gestellt, dem historischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und geographischen Umfeld unserer Schule nachzuspüren. Die Veranstaltung vom Abend des 29. März 2012 trug dem Umstand Rechnung, dass sich die Kaufmannsschule in den vergangenen 125 Jahren in ihrer kaufmännischen Ausrichtung auch regelmäßig wachsenden Veränderungen gegenübersieht. Am deutlichsten wird das, wenn man die Situation von Krefelder Unternehmen betrachtet, die in noch viel stärkerem Maße diesen Herausforderungen begegnen müssen.

In diesem Zusammenhang konnten wir den Krefelder Kabarettisten, Wirtschaftssachverständigen und ehemaligen Kaufmannsschüler Jochen Butz gewinnen, um sich auf die Spuren des wirtschaftlichen Strukturwandels in Krefeld zu begeben. Dazu befragte er in interessanten und amüsanten Gesprächen fünf Vertreter von vier Krefelder Unternehmen zu ihren Konzepten des Strukturwandels. Unterstützt wurde er dabei von Schülern der Kaufmannsschule, Auszubildende der jeweiligen Betriebe beziehungsweise Schüler des Wirtschaftsgymnasiums, die in kurzen Präsentationen die vier Unternehmen vor den jeweiligen Talks vorstellten.

Günter Nauck, Vorsitzender der Deutschen Gamma GmbH, stellte im Gespräch mit Butz die Veränderung eines traditionsreichen Krefelder Textilunternehmens dar, das sich heute auf die Produktion von Industrietextilien spezialisiert hat.

Der Vertriebs- und Marketingleiter der Brauerei Königshof, Frank Tichelkamp, stellte den Weg der Brauerei seit der Gründung 2003 vom reinen Produktionsdienstleister für andere Bierhersteller hin zu einem regionalem Bierproduzenten, dessen Eigenmarken von vielen Menschen der Region gerne getrunken werden, dar. Dabei betonte er aber auch die Wichtigkeit, sich auf zwei Standbeine zu stützen: auf Eigenmarken und auf Dienstleistung.)

Stefan Rinsch, Vorstandsmitglied der Volksbank Krefeld eG, zeigte das Konzept einer Bank auf, die der Genossenschaftsidee verpflichtet ist, sich aber auch den Anforderungen der modernen Finanzwelt stellt. Als ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Fusion mit umgebenden anderen Genossenschaftsbanken zu nennen, welche die Stärke der Bank erhöht und ihren Kunden zugute kommt.

Last but not least wurde auch der traditionelle Krefelder Einzelhandel in einem abschließenden Talk mit Winfried und Christoph Borgmann (Senior- und Juniorchef Intersport Borgmann) in den Blick gerückt. Dabei wurde deutlich, dass sich der lokale Einzelhandel auch überregional organisiert, um am Markt zu bestehen. Die Firma Borgmann nimmt seit Beginn an der Genossenschaftsidee des Intersport-Verbundes teil, um in diesem Verbund Vorteile des gemeinsamen Einkaufs zu nutzen. Seit dem Jahr 2000 wird auch der Begriff Intersport im Namen geführt, um auch das gemeinsame Marketing und dessen Effekt zu nutzen.

Christoph Borgmann gab aber auch Auskunft zur allgemeinen Situation des Krefelder Einzelhandels und des notwendigen Strukturwandels. Hier ist er als Mitglied der ‚Interessengemeinschaft Königstraße’ kompetenter Ansprechpartner, der den zum Teil kritischen Fragen Jochen Butz’ Rede und Antwort stand.

Nach dieser Veranstaltung konnten sich das Publikum und auch wir als Kaufmannsschule sicher sein, dass es in Krefeld und Umgebung engagierte, innovative Unternehmen und natürlich vor allem verantwortliche Persönlichkeiten gibt, die am Wirtschaftsstandort Krefeld interessiert sind und ihn sicherlich auch in den nächsten –vielleicht 125– Jahren prägen und fördern werden.

Zu guter Letzt seien noch unsere Kollegen Ella Klucken, Katja Mikkin und Bertram Hammerl erwähnt, die der Veranstaltung einen hörenswerten musikalischen Rahmen gaben.

Die Akteure der vier Talkrunden des Abends: Winfried Borgmann, Christoph Borgmann, Stefan Rinsch, Frank Tichelkamp, Günter Nauck und Jochen Butz (v.l.n.r.)