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14.04.2019 20:57

„Es geht um mehr als nur ein Haus!“

Zum Auftakt des diesjährigen Misereor-Projekts an der Kaufmannsschule waren Herr Schaaf, Ansprechpartner für Schulprojektpartnerschaften, und Herr Waschl, vom Hilfswerk Misereor aus Aachen, zu Gast bei Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums. Herr Waschl, ein ehemaliger Städtebauentwickler aus Lateinamerika und seit 31 Jahren engagierter Referent bei Misereor, informierte die Schülerinnen und Schüler über die Lebensbedingungen und Zukunftschancen junger Menschen und Familien in der lateinamerikanischen Stadt Guayaquil, in Ecuador. Herr Waschl, selbst in Bolivien in einem der Slums aufgewachsen, schilderte sehr eindrucksvoll den Schülerinnen und Schülern seine Kindheit im Armenviertel und seinen Weg aus den Slums Boliviens heraus nach Deutschland. Herr Waschl sieht Bildung als einen Schlüsselfaktor gegen Armut und Kriminalität. Seine Biographie motiviere ihn, sich für die Armen in Guayaquil zu engagieren und für die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse zu kämpfen. 

Misereor setzt sich gemeinsam mit der Partnerorganisation „Hogar de Cristo“ seit über 30 Jahren für eine legale Wohnbausiedlung im Norden Guayaquils ein. Dort sind durch Spenden bereits 51.000 Häuser gebaut worden und damit wurde 300.000 Menschen ein Zuhause gegeben. Allerdings betonte Herr Waschl, dass es bei diesem Projekt um vielmehr als nur ein Haus gehe. 

Neben legalem Wohnungsbau sei es ein weiteres wichtiges Ziel, Gemeinschaft und Solidarität unter der armen Bevölkerung zu schaffen und dadurch Strukturen zu etablieren, die für die Interessen der Armen, wie die „Legalización“ ihres Viertels, einstehen. Die Stärkung eines Gemeinwesens und demokratischer Strukturen seien enorm wichtig, um auf politischer und sozialer Ebene dauerhaft etwas zu erreichen. 

Herr Waschl zeigte sich beeindruckt und dankbar für den Einsatz und die Hilfe der Schülerinnen und Schüler der Kaufmannsschule, die damit große Solidarität mit den Menschen in Ecuador beweisen. Gemeinsam könne man hier in Deutschland ein Bewusstsein schaffen und konkrete Hilfe in Form von Spenden leisten. In diesem Sinne motivierte er die Schülerinnen und Schüler, weiterhin mutig für eine gute Sache einzutreten und er schloss seinen Vortrag getreu dem Motto zur diesjährigen Misereor-Fastenaktion mit den Worten: „Die Zukunft liegt auch in deinen Händen. Mach was draus!“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Schaaf und Herrn Waschl für einen interessanten und lehrreichen Vormittag!

                                                                                                  Sarah Schindler für das Projektteam

Die Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums mit Frau Jürgensmeyer, Frau Schindler und Frau Weber
Herr Schaaf und Herr Waschl im Dialog mit den Schülerinnen und Schüler
Modell eines Hauses in Guayaquil